Max Burchartz

Grafiker, Maler, Typograf

1887 unter dem Namen Max Hubert Innocenz Maria Burchartz in Elberfeld geboren
1961 in Essen verstorben

28.7.1887
geboren in Elberfeld

1907 - 1910
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf.
Studienaufenthalte führten ihn nach München, Berlin, Paris und Algier.
Nach der Rückkehr aus dem Krieg zog erst zunächst nach Hannover, wo er mit der Gruppe der Dadaisten um Kurt Schwitters zusammentraf.

1919 - 1924
lebt in Weimar, kommt in Kontakt mit dem Bauhaus.
Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim in Düsseldorf
Lithographie-Mappen ("Raskolnikoff", "Dämonen")
Teilnahmen an Gruppenausstellungen, z.B. der Internationalen Kunstausstellung Düsseldorf,  1922

Die Verbindung mit Theo van Doesburgdem, einem holländischen "De Stijl"-Künstler und Lehrer am Bauhaus in Weimar, der ebenfalls schon der Dada-Gruppe angehört hatte, veranlasst Burchartz zu einer intensiven Beschäftigung mit dem Konstruktivismus, mit Farbkomposition und angewandter Kunst.
Er nimmt teil am Kongress der Konstruktivisten und Dadaisten in Weimar (1922) und an der Ausstellung "Neue Künstler-Konstruktivisten" (1923) in Jena.

1924
Burchartz gründet zusammen mit dem Buchhändler Johannes Canis das Werbebüro "werbebau" in Bochum. Aufträge kommen von der Industrie, Kulturveranstaltern und Städten.

1924
Die Innenraumgestaltung für die Aula des Realgymnasiums in Hattingen ensteht.

1925
Zusammenstellung einer Mappe für den Bochumer Verein sowie ein Druckschriftenkatalog.

1926
Borchartz wird zum Professor für Gebrauchsgraphik, Typographie, Werbelehre und Fotographie an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule (ab 1928 Folkwangschule) in Essen, berufen. Dem damaligen Direktor Alfred Fischer verdankt er auch den Auftrag für das Farbleitsystem im Gelsenkirchener Hans-Sachs-Haus 1927.

Im selben Jahr tritt er dem von Kurt Schwitters gegründeten "Ring Neuer Werbegestalter" bei, der den Einsatz experimenteller Fotografie im Zusammenhang mit moderner Typographie energisch vertritt. Burchartz' Reklame-Fotomontagen für die Industrie gehören zu den besten ihrer Zeit.
Durch die Synthese von Fotografie, Schrift und Farbe wird Burchartz zu einem Wegbereiter der modernen Werbung.

1930
Borchartz schafft die Farbgestaltung für das Verwaltungsgebäude des Siedlungsverband Ruhrgebiet, dessen Architekt ebenfalls Alfred Fischer war.

1929-1932
Burchartz sitzt im Ausschuss des Deutschen Werkbundes und wird am 28.02.1931 als Nachfolger von Alfred Fischer zum Vorsitzenden der Nordwestdeutschen Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Werkbundes.

1932
Burchartz muss seine Professur an der Folkwangschule wegen der Sparverordnung der Regierung Brüning beenden.
Er eröffnet ein Atelier für Gebrauchsgraphik und Innenraumgestaltung in Essen.
Mit dem Eintritt in verschiedene NS-Organisationen versucht er, sich anzupassen und eine Wiederanstellung zu erwirken.
Burchartz wurde auch Mitglied der NSDAP, was aber nicht verhinderte, dass 1937 einige seiner Bilder als "entartet" beschlagnahmt und aus öffentlichen Sammlungen entfernt werden.

1939
Burchartz meldet sich freiwillig zum Kriegsdienst.
In Paris stationiert, beschäftigt er sich mit kunsttheoretischer Forschung.
Er schreibt Bücher wie "Gleichnis der Harmonie" (1949), "Gestaltungslehre" (1953) und "Schule des Schauens" (1962).

Nach kurzer Gefangenschaft bei Kriegsende zieht er aufs Land und beginnt wieder, zu zeihnen und zu malen.

1949
Borchartz nimmt seine Lehrtätigkeit an der Folkwangschule wieder auf.
1957 erhielt er den Wuppertaler "Eduard von der Heydt-Preis".

1959
wird er als Fachpreisrichter in das Preisgericht zur künstlerischen Ausgestaltung des Musiktheaters in Gelsenkirchen berufen.

1961
Max Burchartz stirbt 31.01.1961 im Alter von 73 Jahren in Essen .

1957
Borchartz erhält den Wuppertaler "Eduard von der Heydt-Preis"