Günther Blau

Maler

1922 in Wuppertal geboren
lebte und arbeitete bis 2007 in Marburg

Das Werk von Günther Blau steht in der Tradition eines magischen Realismus, ist von Neuer Sachlichkeit und Surrealismus beeinflusst und der deutschen Romantik ebenso verbunden wie der italienischen „pittura metafisika“. Die Bilder und Zeichnungen, aber auch die graphischen Arbeiten von Günther Blau sind von einer geheimnisvollen Atmosphäre und einer einnehmenden Stille erfüllt, die der Künstler durch klassische Techniken, akribische Darstellung, einfachen Bildaufbau und dezente Farbigkeit herstellt.

Vor allem Stillleben, aber auch unbelebte Straßen und Gassen, Fassaden und Dachlandschaften, Industrieruinen und weite Landschaften, Schiffe und Bäume sind wichtige Sujets in dem umfangreichen Lebenswerk von Günther Blau.

Günther Blau wurde 1922 in Wuppertal-Elberfeld geboren. Er lebte seit Mitte der 1940er Jahre in Marburg und Umgebung, seit 1971 im Marburger Ortsteil Cyriaxweimar. 1940 begann er, Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf zu studieren, wurde jedoch ein Jahr später zum Reichsarbeitsdienst einberufen. 1944 erlitt er auf der Krim eine schwere Verletzung, weshalb er nach Kriegsende seine Ausbildung zum Bildhauer nicht wieder aufnehmen konnte. 1946 begann er stattdessen ein Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München und setzte es an der Kunstakademie Düsseldorf und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe fort.

Zahlreiche Reisen führten ihn seit 1947 immer wieder nach Italien, aber auch nach Frankreich, Jugoslawien und quer durch Deutschland. Hier fand er viele seiner Motive. In den 60er Jahren lernte Günther Blau in Marburg Ruthild Klaus kennen, mit der er seit 1967 verheiratet war.

Günther Blaus Werk war national und international in zahlreichen Einzelausstellungen zu sehen. Auch beteiligte er sich immer wieder an Gruppenausstellungen. Seit Anfang der 90er Jahre wurden größere Werkschauen gezeigt. Einzelne Werke und Werkgruppen befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen (Museum für bildende Kunst und Kulturgeschichte Marburg, Von der Heydt-Museum Wuppertal, Staatsgalerie Stuttgart, Oberhessisches Museum Gießen).

Günther Blau, der zuletzt künstlerisch nicht mehr aktiv war, starb im November 2007 nach langer schwerer Krankheit in Marburg. Seine Frau hat die Betreuung seines Werkes übernommen, das aus gut 1400 Gemälden, über 250 Grafiken und einer bisher nicht katalogisierten Vielzahl an Zeichnungen besteht. Sie organisiert mit privater und öffentlicher Unterstützung die Präsentationen seiner Kunst, wie zuletzt die umfangreiche Werkschau der Zeichnungen in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Marburg.

2006
Günther Blau - Das zeichnerische Werk (Museum für Bildende Kunst und Kulturgeschichte, Marburg)

2005
Günther Blau - Druckgrafik (Rathaus Biedenkopf)

1999
Günter Blau - Das malerische Werk (Museum für Bildende Kunst und Kulturgeschichte, Marburg)

1999
Günter Blau - Das malerische Werk (Kunsthalle Wilhelmshaven)

1987
Günther Blau (Kunstkabinett Hanna Bekker von Rath, Frankfurt a.M.)

1987
Stadtmuseum Nordico, Linz/Österreich

1984
Hans Thoma Gesellschaft, Reutlingen

1982
Universitätsmuseum für bildende Kunst, Marburg (Retrospektive aus Anlass des 60ten Geburtstags von Günther Blau)

1980
Günter Blau (Kunstverein Paderborn)

1978
Galerie November, Berlin

1973/74
Goetheinstitute in Rom, Bologna, Padua, Genua, Mailand, Triest

1973
Günther Blau – Bilder und Zeichnungen (Von der Heydt Museum, Wuppertal)

1972
Universitätsmuseum für bildende Kunst, Marburg

1972
Werke von Günter Blau (Kunstgeschichtliches Seminar der Universität Mainz)

1969
Günter Blau – Zeichnungen (Galleria del Levante, München)

1954
erste Einzelausstellung (Kunstspitzklause, Marburg)

1991
erster Marburger Kunstpreis

1977
Von der Heydt Preis der Stadt Wuppertal