Ute Klophaus

15.10. - 9.11.1990

Herbstreise nach Kosiçe 1989

Mit den Arbeiten der Von-der-Heydt-Preisträgerin Ute Klophaus präsentiert die Stadtsparkasse Wuppertal zum ersten Mal in ihrer Ausstellungsreihe Fotografie als Medium der bildenden Kunst.
Ein Jahr zuvor war Ute Klophaus in die neue slowakische Partnerstadt Kosice gereist. Sie zeigt in dieser Ausstellung eine Auswahl der Fotos, die sie von dieser Reise mitbrachte. Die Ausstellung ist Teil des Veranstaltungsprogramms der Kosice-Woche in Wuppertal vom 13. bis 20. Oktober 1990.

Es war die Zeit, in der die Unruhe in Osteuropa sich zunehmend manifestierte. Die Besucherin in Wuppertals neuer Partnerstadt Kosice wurde zur Zeugin einer Bewegung, die zu historischen Veränderungen führte. Die nüchternen, im Geist einer objektiven Beobachtung entstandenen, Fotografien erhielten so den Rang historischer Dokumente, indem sie die Atmosphäre der Zeit an diesem Ort verdichten.Bekannt geworden als fotodokumentarische Begleiterin von Joseph Beuys, zeichnet die Fotografie Ute Klophaus' nicht nur ein zeitgeschichtlicher enger Bezug zur Kunst aus; sie setzt die Fotografie selbst als ein künstlerisches Medium ein, indem sie den technischen Blick der Kamera so disponiert, daß er in gesteuerter Zufälligkeit ein Bild festhält, das eine Ahnung von dem gibt, was die Fotografin in ihrer subjektiven Wahrnehmung des Augenscheins zwar bemerkt, aber nicht sehen kann, weil es verborgen ist, aber dennoch die Atmosphäre des Wahrgenommenen prägt.

"Die Photographie ist für mich eine Möglichkeit, hinter die Dinge zu schauen. Mich interessieren die Hintergründe. Der Apparat ist für mich nicht Zweck, sondern ich benutze ihn, um das Eigentliche zu sehen. Ich bin fast nie zufrieden mit meiner Photographie, denn es gelingt mir nur selten, das zu photographieren, was im Grunde nicht sichtbar gemacht werden kann", formuliert Ute Klophaus ihr Selbstverständnis im Katalog zur Ausstellung, den die Stadtsparkasse  gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Wuppertal herausgibt.